Die Idee war 1974 einfach: Es braucht attraktive Angebote, um die Altstadt wieder als lebenswerten Ort erscheinen zu lassen. Eine Forderung, die heute eher Erstaunen hervorruft, denn die Fürther Altstadt erfreut sich unstrittig reger Beliebtheit – auch weit über die Stadtgrenzen hinaus. Sanierte Altbauten, eine lebendige Kneipen- und Restaurantszene rund um die Gustavstraße und dem Grünen Markt – und ein über weite Strecken verkehrsberuhigter Stadtteil.
Das war aber nicht immer so: In den 1970er Jahren war die Gustavstraße noch eine viel befahrene Bundesstraße und der Grüne Markt eine wichtige Verkehrsachse für den Durchgangsverkehr. Der abgerissene ehem. Gänsberg klaffte wie eine offene Wunde am Rand des Stadtviertels – und alle befürchteten eine weitere Abwärtsspirale der Altstadt bzw. auch deren weiteren Abriss bis zum Rathaus.
In dieser angespannten Situation gründete sich die Bürgervereinigung St. Michael – kurz Altstadtverein – um seine Stimme für den Erhalt der Altstadt zu erheben. Mit Aktionen und Veranstaltungen wie dem Grafflmarkt zeigte der Verein eindrucksvoll, welches Potenzial in diesem Stadtviertel schlummerte – und welche städtebaulichen Schätze es hier zu bewahren galt.