50 Jah­re Alt­stadt­ver­ein – Ein Grund mehr zum Fei­ern

Die Idee war 1974 ein­fach: Es braucht at­trak­ti­ve An­ge­bo­te, um die Alt­stadt wie­der als le­bens­wer­ten Ort er­schei­nen zu las­sen. Ei­ne For­de­rung, die heu­te eher Er­stau­nen her­vor­ruft, denn die Für­ther Alt­stadt er­freut sich un­strit­tig re­ger Be­liebt­heit – auch weit über die Stadt­gren­zen hin­aus. Sa­nier­te Alt­bau­ten, ei­ne le­ben­di­ge Knei­pen- und Re­stau­rant­sze­ne rund um die Gus­tav­stra­ße und dem Grü­nen Markt – und ein über wei­te Stre­cken ver­kehrs­be­ru­hig­ter Stadt­teil.

Das war aber nicht im­mer so: In den 1970er Jah­ren war die Gus­tav­stra­ße noch ei­ne viel be­fah­re­ne Bun­des­stra­ße und der Grü­ne Markt ei­ne wich­ti­ge Ver­kehrs­ach­se für den Durch­gangs­ver­kehr. Der ab­ge­ris­se­ne ehem. Gäns­berg klaff­te wie ei­ne of­fe­ne Wun­de am Rand des Stadt­vier­tels – und al­le be­fürch­te­ten ei­ne wei­te­re Ab­wärts­spi­ra­le der Alt­stadt bzw. auch de­ren wei­te­ren Ab­riss bis zum Rat­haus.

In die­ser an­ge­spann­ten Si­tua­ti­on grün­de­te sich die Bür­ger­ver­ei­ni­gung St. Mi­cha­el – kurz Alt­stadt­ver­ein – um sei­ne Stim­me für den Er­halt der Alt­stadt zu er­he­ben. Mit Ak­tio­nen und Ver­an­stal­tun­gen wie dem Graf­fl­markt zeig­te der Ver­ein ein­drucks­voll, wel­ches Po­ten­zi­al in die­sem Stadt­vier­tel schlum­mer­te – und wel­che städ­te­bau­li­chen Schät­ze es hier zu be­wah­ren galt.

Der Er­folg gibt dem Alt­stadt­ver­ein nach 50 Jah­ren recht – der Ab­riss der rest­li­chen Alt­stadt konn­te mit ver­hin­dert wer­den, die Ver­kehrs­be­ru­hi­gung hat maß­geb­lich zur weit über die Stadt­gren­zen hin­aus be­kann­ten Knei­pen­mei­le in Fürth ge­führt. Vie­le Ver­an­stal­tun­gen in der Alt­stadt sind image­prä­gend für die Ge­samt­au­ßen­wir­kung der Stadt Fürth, nur die Horn­schuch­pro­me­na­de und der Stadt­park kön­nen bes­ten­falls im glei­chen Atem­zug mit be­nannt wer­den, wenn es um at­trak­ti­ve Or­te und Plät­ze in Fürth geht. Der An­teil des Alt­stadt­ver­eins an die­ser po­si­ti­ven Ent­wick­lung ist un­strit­tig und so wur­de der Ver­ein im Jahr 2024 mit der ho­hen Aus­zeich­nung des Stadt­rats­prei­ses der Stadt Fürth be­lohnt.

Am 28. Ju­ni 2025 fei­er­te da­mit der Ver­ein nicht nur das 50-jäh­ri­ge Be­stehen des Graf­fl­mark­tes am Waag­platz, son­dern auch sein 50-jäh­ri­ges Be­stehen als Ver­ein selbst. Zur Ver­an­stal­tung am Waag­platz wa­ren zahl­rei­che Grün­dungs­mit­glie­der und Weg­be­glei­ter des Ver­eins ge­kom­men. Man­che Weg­ge­fähr­ten wa­ren von An­fang an mit da­bei, so z.B. die SRS-Jazz­men-Band rund um Her­mann Krehn, der schon beim ers­ten Graf­fl­markt für Un­ter­hal­tung sorg­te, oder Grün­dungs­mit­glied und Pres­se­spre­cher Ernst-Lud­wig Vo­gel.

Von manch an­de­ren Weg­be­glei­tern muss­ten wir uns aber auch wäh­rend die­ser lan­gen Zeit ver­ab­schie­den. Sie blei­ben aber stets in gu­ter Er­in­ne­rung – schon al­lein durch die di­gi­ta­li­sier­ten ALT­STADTb­läddla, die seit letz­tem Jahr on­line zur Ver­fü­gung ste­hen. Von Sei­ten der Stadt Fürth war ex­tra der Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Tho­mas Jung ge­kom­men, der das En­ga­ge­ment des Ver­eins be­son­ders wür­dig­te.

Ne­ben dem Graf­fl­markt sind auch an­de­re In­itia­ti­ven des Ver­eins ge­wür­digt wor­den, wie z.B. die Un­ter­stüt­zung der Haus­ei­gen­tü­mer bei der Sa­nie­rung von denk­mal­ge­schütz­ten Ge­bäu­den. Nicht zu ver­ges­sen ist aber auch ein wei­te­res Ver­an­stal­tung­s­high­light in der Stadt Fürth, das eben­falls zur At­trak­ti­vi­täts­stei­ge­rung der Alt­stadt bei­getra­gen hat: der Alt­stadt­weih­nachts­markt, der zu ei­nem der schöns­ten Weih­nachts­märk­te Süd­deutsch­lands zählt und nur durch eh­ren­amt­li­ches En­ga­ge­ment ge­tra­gen wird. Ein wei­te­res High­light, das eben­falls durch den Alt­stadt­ver­ein in­iti­iert wor­den ist, ist der be­lieb­te Wo­chen­markt auf dem Waag­platz.

An die­sem Wo­chen­en­de galt es erst ein­mal Dan­ke zu sa­gen – an al­le Ak­teu­re des Ver­eins in den letz­ten 50 Jah­ren, aber auch den Ei­gen­tü­mern der Ge­bäu­de, dem Ein­zel­han­del und Knei­pen­be­trei­bern der Stadt Fürth und de­ren po­li­ti­schen Ak­teu­ren, so­wie den vie­len Gäs­ten der Alt­stadt, die Jahr für Jahr in die Alt­stadt kom­men, um die ein­ma­li­ge At­mo­sphä­re zu ge­nie­ßen.

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