Weil es so ein­fach nicht geht: Alt­stadt­ver­ein sagt Alt­stadt­weih­nacht für 2021 ab!

Der Weih­nachts­markt am Waag­platz ist nicht nur in Fürth ei­ne At­trak­ti­on, son­dern zählt un­ter an­de­rem in Mit­tel­fran­ken auch zu ei­nem der schöns­ten Märk­te wäh­rend der Ad­vents­zeit. Seit über 40 Jah­ren be­müht sich der Alt­stadt­ver­ein um Markt­be­schi­cker mit Tra­di­ti­ons­be­wusst­sein fern von kom­mer­zi­el­len In­ter­es­sen, wäh­rend gleich­zei­tig eh­ren­amt­li­che Hel­fer die Gas­tro­no­mie­stän­de be­set­zen – die sich al­le­samt schön in das his­to­ri­sche Am­bi­en­te der Alt­stadt ein­pas­sen. Hin­zu kom­men vie­le Chö­re und Mu­sik­grup­pen, die kos­ten­los den Rah­men des Mark­tes bil­den und die Gäs­te zum Ver­wei­len ein­la­den. Die­ses Ge­samt­bild prägt den Alt­stadt­weih­nachts­markt – und macht ihn des­halb auch so ein­ma­lig und be­liebt.

Doch – auch die­ses Jahr ist wie­der al­les an­ders. Als Ver­an­stal­ter ste­hen wir vor der un­lös­ba­ren Auf­ga­be, ei­nen Weih­nachts­markt zu pla­nen bei täg­lich wech­seln­den Vor­ga­ben oder Schwei­gen der be­hörd­li­chen Ver­ant­wort­li­chen, weil auch die­se uns als Ver­an­stal­ter nicht sa­gen kön­nen, wel­che Re­geln mor­gen gel­ten wer­den.

Nach heu­ti­gem Kennt­nis­stand müss­ten wir als Ver­an­stal­ter den Waag­platz bzw. die Waag­stra­ße ab­sper­ren und mit Si­cher­heits­kräf­ten den Ein­lass re­geln. Es gel­ten mo­men­tan die 2G-Re­geln bei gleich­zei­ti­ger Mas­ken­pflicht für Be­su­cher. So­ge­nann­te Gas­tro­no­mieinseln nach dem Nürn­ber­ger Vor­bild, in der die Be­su­cher dann oh­ne Mas­ke Glüh­wein trin­ken könn­ten, müss­ten in dem bau­lich en­gen Be­reich der Alt­stadt auf­ge­baut wer­den, wäh­rend aus hy­gie­ni­schen Grün­den die Chö­re oder Mu­sik­grup­pen bes­ten­falls nur dann auf­tre­ten könn­ten, wenn sie ge­nug Ab­stand zum Pu­bli­kum hät­ten, wäh­rend Ple­xi­glas­schei­ben die Be­su­cher von den Be­schi­ckern in den tra­di­tio­nel­len Ver­kaufs- und Gas­tro­stän­den auf Ab­stand hal­ten.

Ei­nen sol­chen »Weih­nachts­markt« kön­nen und wol­len wir uns vom Alt­stadt­ver­ein nicht vor­stel­len. Die bau­li­chen Sach­zwän­ge, die fast je­de Form ei­ner sinn­vol­len Ab­sper­rung un­mög­lich ma­chen bei gleich­zei­ti­ger Be­rück­sich­ti­gung der Durch­läs­sig­keit für An­woh­ner, Knei­pen­be­su­cher und Lie­fe­ran­ten der Gas­tro­no­mie in der Alt­stadt (Gus­tav­stra­ße), ma­chen es zu­sätz­lich nicht ein­fa­cher. Auch der Ein­satz von Si­cher­heits­kräf­ten und das Auf­stel­len von Ab­sper­run­gen für die Dau­er des Weih­nachts­mark­tes über­steigt das fi­nan­zi­el­le Bud­get ei­nes ge­mein­nüt­zi­gen Ver­eins bei Wei­tem, zu­mal der Ver­ein als Ver­an­stal­ter jetzt schon das fi­nan­zi­el­le Ri­si­ko für die vor­be­stell­ten Wa­ren voll um­fäng­lich trägt.

Wir ha­ben uns als Alt­stadt­ver­ein St. Mi­cha­el die­se Ent­schei­dung nicht leicht ge­macht. Aber die Um­stän­de las­sen uns lei­der kei­ne an­de­re Wahl, so dass wir den tra­di­tio­nel­len Weih­nachts­markt in der Für­ther Alt­stadt lei­der er­neut ab­sa­gen müs­sen. Als Al­ter­na­ti­ve bie­tet der Alt­stadt­ver­ein er­neut die »Alt­stadt­weih­nacht für da­hamm« an. Das Weih­nachts­pa­ket für 25 Eu­ro ent­hält vie­le der sonst am Markt ver­kauf­ten Ar­ti­kel. Es ist kei­ne ech­te Al­ter­na­ti­ve zum Weih­nachts­markt am Waag­platz – aber bes­ser als nichts!

Ihr Alt­stadt­ver­ein

  3 Kommentare zu “Weil es so ein­fach nicht geht: Alt­stadt­ver­ein sagt Alt­stadt­weih­nacht für 2021 ab!

  1. Gerhard Fuchs
    16. November 2021 um 17:38

    Das war ei­ne sehr ver­ständ­li­che und ver­nünf­ti­ge Ent­schei­dung!

  2. Susanne Leutsch
    17. November 2021 um 9:43

    Die­se Ent­schei­dung ist ab­so­lut nach­voll­zieh­bar, auch wenn es sehr schmerz­lich ist, die­se klei­ne In­sel in der all­ge­gen­wär­ti­gen Kon­sum­rau­schwelt nicht auf­su­chen zu kön­nen.

    Un­se­re mensch­li­chen Schwä­chen schei­nen stär­ker als die Ver­nunft – scha­de!

    Aber Weih­nach­ten lässt je­des Jahr ei­nen klei­nen Fun­ken der Hoff­nung glim­men, al­les mö­ge sich zum bes­se­ren wen­den…

  3. Marianne Bachmann
    30. November 2021 um 11:09

    Wä­re das ei­ne Idee, den Weih­nachts­markt nach­zu­ho­len in Form ei­nes Os­ter- oder Mai­mark­tes? Muß ja nicht 10 Ta­ge sein, viel­leicht ein Wo­chen­en­de? Ich ha­be dar­an­ge­dacht, als ich von der Ver­le­gung des Ro­sen­mon­tags­zu­ges in Düs­sel­dorf in den Mai ge­le­sen ha­be... Und die Markt­be­schi­cker hät­ten Ge­le­gen­heit, ih­re Wa­ren zu ver­kau­fen, müß­ten halt der Jah­res­zeit an­ge­passt sein, aber Glas, Holz, Pa­pier, Ge­bäck usw. geht ei­gent­lich im­mer. ich ver­mis­se die be­son­de­ren An­ge­bo­te sehr und wür­de mir wün­schen, al­les wie­der live zu er­le­ben. Und Hel­fer gibt es be­stimmt ge­nug.

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